Schotterslalom – belebt die Sinne


Ein Bericht von Jan Vinken

Die After Kommunionsparty eskaliert – alle sind mindestens angeheitert (ich will hier nicht hackedicht schreiben) und um 23 Uhr denke ich, dass ich in 6h aufstehen muss. Um 1 Uhr verlasse ich die Party und um 4:38 kann ich nicht mehr pennen.
Auf dem Weg in die Dusche denke ich noch was der Scheiß soll – schreib einfach dem Stefan die Wahrheit und sag ab, aber irgendwie geht mein Kadaver nicht ins Bett.
Komme 5:50 beim Stefan Wildschütz an, der Hund will mich beißen – besser als jeder Kaffee.
Der Plan bei der Hinfahrt schlägt fehl, ich kriege kein Auge zu.
Wir fahren 7:45 Uhr durchs Dorf und kommen pünktlich zur Papier und technischen Abnahme. Nur nette Leute! Alle sagen die Tageszeit, ich habe um 7:55 schon 2 Gespräche mit Leuten, die ich noch nie gesehen habe. Und ich lerne sofort, dass man für Schotterslalom ein Auto braucht dass nicht nur 100mal in D verkauft worden ist.

Schotterslalom Vulkaneifel 01.05.2022 (© Fotos: Jan Vinken)

Ja jut – also erst mal die Kiste abladen, während ich mit den Spanngurten kämpfe, hat Stefan schon im Eilgang alles andere erledigt. Zum Staunen bin ich aber zu müde, ertappe mich im Stehen einzuschlafen, hier nimmt mein Kluppkammerad mir den Spanngurt aus der Hand.
Vor dem Trainingslauf gibt es erst mal einen Anpfiff vom Veranstalter, einige Autos sind zu laut. Was auch stimmt, hier braucht es keinen lauten Auspuff, sondern der normale tut es völlig. Am Ring oder in Le Mans brauchen wir Sound, aber im Steinbruch ist das irgendwie quatsch.

1:33 wie scheiße ist das denn! Trainingslauf. Ich bin noch nie so frustriert gewesen. Unser Audi 80 mit 2L Hubraum und integrierter Drehzahlbegrenzung von max. 4000 U/min geht ganz gut um die Kurve, Diffsperre aus – zack noch besser! Die Ausrede wird es schon mal nicht… Stefan sitzt beim Training neben mir und das ist gut so, denn „ab und zu“ (fast immer würde ich nur zugeben wenn ich bedroht werde) brauche ich eine Richtungsanweisung, oder auch gerne einfach mal einen Hinweis durch welches Tor man fahren muss. Meine Sinne sind aber jetzt zu 70% wiederbelebt und ich beschließe meine Läufe hintereinander abzuarbeiten.

Jan Vinken beim Schotterslalom in der Vulkaneifel − hellwach! (© Fotos: Jan Vinken)

1. Wertungslauf Stefan will aussteigen, aber das erlaube ich nicht (okay in Wirklichkeit bettle ich ihn an zu bleiben), weil ich trotz Begehung und Trainingslauf nicht weiß wo es lang geht. Ich steigere mich von völliger Katastrophe zu richtig Scheiße. Am Ende kommt eine 1:31 mit Verbremser und fast die Gasse geschmissen.
Wertungslauf 2 es ist zum Heulen, ich kurbel wie bescheuert am Lenkrad, hacke mit rechts auf Gas und Bremse rum und selbst auf der Geraden bekomme ich das Auto in den Drift. Zeit weiß ich nicht mehr aber egal, ich bin immer noch bei dem Level RS (Richtig Scheiße).
Dann im 3. Wertungslauf sprechen Stefan und ich uns ab welche Handzeichen was bedeuten sollen, also Rallyestyle beim Slalom. Ja jetzt wo ich das hier schreibe, schäme ich mich, aber egal. Man muss ja die Wahrheit schreiben. Immerhin steigere ich mich von RS auf nur S und komme auf 1:30.
Letzter Wertungslauf, die Handzeichen bringen es und ich steigere mich von Level S auf ÄB (Äußerst Bescheiden) trotz kleine … nennen wir es Umwege komme ich auf 1:28.

Ich schaue mir dann den Trainingslauf und den 1. Wertungslauf von Herrn Wildschütz an. Die Karre schiebt nicht über die Vorderräder, bricht nicht aus – wunderschön gleitet er über den erloschenen Vulkan und das Auto glitzert dabei in der Mittagssonne – ich könnte kotzen, bin dafür aber zu müde und lege mich frustriert schlafen. Am Ende fährt mein Motorsportkumpel Stefan 1:24!
Als Fazit muss man sagen, Mädels wie geil ist Schotterslalom! Hammer!
Auch nur zuschauen ist schon super!
Zum Schluss kommt noch hinzu, dass ich mit meinen 1:28 ohne Pylonenfehler gar nicht so langsam war im Vergleich zu den anderen.

beim Schotterslalom in der Vulkaneifel (© Fotos: Jan Vinken)

Vor dem Weg nach Hause sind wir noch aufgeklärt worden, dass wir auf keinen Fall durchs Dorf fahren sollen!!! Denn die Anwohner beschweren sich, dass die Hänger so laut rappeln! Nachdem Stefan in epischer Breite erklärt hat, dass wir nicht durch das Dorf gefahren sind oder werden, machen wir uns auf den Weg. Also den Weg inklusive Umgehung des Dorfes!
 
 
Hier gibt’s mehr Infos zum Schotterslalom in der Vulkaneifel:
Schotterslalom − MSC Vulkaneifel